Dermale Offene Mikroperfusion goes Impedanz - next Quality Level
ABGESCHLOSSEN
Zusammenfassung
Die Offene Mikroperfusion (OFM) ist ein Verfahren zur kontinuierlichen Gewinnung von interstitieller Flüssigkeit (ISF) aus unterschiedlichen Geweben von Tieren und des menschlichen Körpers. Durch die Weiterentwicklung durch JOANNEUM RESEARCH wird diese Technik unter anderem auch für die Untersuchung von Wirkstoffdurchtritt durch die Haut sowie der Wirksamkeit dieser Stoffe im Gewebe in vivo eingesetzt. Zu diesem Zweck werden minimal-invasive Katheter in die Haut gesetzt, und die den Wirkstoff enthaltende Creme auf der darüber liegenden Hautstelle aufgebracht. Es gibt aber große individuelle Unterschiede in der Hautbeschaffenheit in Abhängigkeit von der Position der Teststelle am Körper einer Testperson (z.B.: Unterarm, Bauch Oberschenkel,...) und auch in Abhängigkeit von der Testperson selbst (z.B.: Hauttyp, Umwelteinflüsse,...). Diese Unterschiede haben auch Auswirkungen auf die Qualität der erhaltenen Wirkstoffprofile mit der OFM.
Innerhalb des Projektes OFMgoesIMP wurde eine Messtechnik auf Basis der Impedanzspektroskopie entwickelt, die es ermöglicht physiologische Unterschiede in den Hauteigenschaften von Probanden bzw. Patienten zu quantifizieren, um eine Normalisierung der erhaltenen Durchtrittsprofile bei OFM Experimenten durchzuführen. Dies ist notwendig, da die menschliche Haut in Abhängigkeit von der individuellen Stratum Corneum Dicke und -Dichte Wirkstoffe aus Salben und Cremen unterschiedlich schnell aufnimmt.
Es konnte in ex-vivo Experimenten gezeigt werden, dass die individuellen Unterschiede der Permeabilität der Haut quantifiziert werden können, und dadurch eine bessere Vergleichbarkeit der durch die OFM erhaltenen Wirkstoffprofile erreicht wird. Hierdurch werden standardisierte Aussagen über den transdermalen Transport von Wirkstoffformulierungen ermöglicht, die eine effizientere Formulierungsentwicklung von topischen Arzneistoffen ermöglichen.
Die Methode könnte zu einem Vorscreening der Probandenpopulation eingesetzt werden, um nur homogene Probandengruppen für OFM-Studien einzusetzen. Durch die verringerte Streuung durch die individuellen Hautunterschiede zwischen den Probanden kann die Probandenzahl reduziert werden, was sowohl die Kosten als auch den benötigten Zeitrahmen für die Studien reduzieren würde.